Alle haben sich darauf geeinigt den Ort des Spiels nicht zu nennen 🙂
Nach kurzer Rast bei Susanna fahren wir drei zum Spiel in einer Flüchtlingsunterkunft. Susanna hat Plakate aufgehängt und die Werbetrommel gerührt. In den letzten Wochen sind allerdings viele Menschen von hier weggezogen und es ist ruhig geworden. Die Leibchen sind noch nass vom gestrigen Regenguss und werden einfach zum Trocknen aufgehängt. Ebenso das Plakat!
Erstaunlich ist, dass hier in Mainz, vorallem ein Spiel namens Quieschie gespielt wird, was wohl eher eine Mischung aus Zombie- und Dodgeball zu sein scheint. Das bedeutet, dass ich den TeilnehmerInnen erst Völkerball beibringen muss. Die Spiele sind von der Altersstruktur sehr gemischt, da Kinder und Jugendliche zwischen 5 und 18 Jahren daran teilnehmen. Es fällt auf wie fair die Ältesten mit den Kleinen umgehen. Alles wirkt eher familiär. Da musste ich die „Großen“ geradezu auffordern einen kleineren Jungen abzuwerfen. Hier muss ich natürlich erwähnen, dass dieser Umstand auch auf andere Zusammenhängen zurückzuführen sein könnte. Es könnte, wenn man die Lebensgeschichten der meisten Teilnehmer betrachtet, auch daran liegen, dass man weder gerne getroffen wird, noch abtrifft. In solchen Momenten ist es wichtig, dass ich als Spielleiter Schutzräume erschaffe: Ausnahmeregelungen können dies ein oder ich kleine Ausweichflächen als Rückzugsort ermögliche. In diesemFalle wren es einfach unglaublich freundliche junge Erwachsene, die „Kleineren“ erstmal nicht abwerfen wollten, es dann aber doch taten. Und alle hatten nochm mehr Spaß, denn die „Kleinen“ warfen ganz schön wendig und schnell, also schwer zu treffen.
Mir werden auch viele kleine Momente in Erinnerung bleiben, in denen sich die Kinder vertrauensvoll an mich wandten, um Unklarheiten zu klären, immer fair und offen zur Schlichtung.