Am Abend zuvor hatten wir uns schon mal die Schule angeschaut und ganz ehrlich, mein Herz rutsche entgültig in die Hose. Die Schule besteht aus einfachen Gebäuden, teilweise auch kaputte Außenbereiche, die noch vom Tropensturm von vor einem Jahr beschädigt sind. Mich überfallen Zweifel in wieweit meine Idee hier Völkerball zu spielen funktionieren kann. Nach unruhigem Schlaf machen wir uns heute morgen auf den Weg (6.30 Uhr) und vor Ort erwartet uns schon Aklaa unser Koordinator hier in Togo, er leitet die Deutschclubs im Land, von denen es mittlerweile 16 gibt. Er ist angeschlagen von einem nächtlichen Mopedunfall und leicht am Arm und Schulter lädiert, trotzdem wuselt er schon über das Gelände. Tatsächlich wartet auch schon der Schulinspektor, für das Fach Deutsch aus der Hauptstadt Lomé, auf uns. Im persönlichen Gespräch stellt sich später heraus, dass er in meiner Heimatstadt Schwäbisch Hall das Goethe Institut besucht hat-verrückt!
Alles ist perfekt organisiert, Begrüßungszeremonie in einem Klassenraum und alle sind da: Der Vizebürgermeister, der Imam, der katholische Priester und 30 Abiturienten und Abiturientinnen! Nachdem ich das Projekt und das Völkerballspiel allen schon mal theoretisch erklärt habe, geht’s raus auf den Schulhof zum Spiel! Im Sand, quasi Beachvölkerball ohne Beach, beginne ich die Schüler praktisch einzuweisen. Niemand hat jemals ein ähnliches Spiel zuvor gespielt, aber innerhalb einer halben Stunde gelingt es ein richtiges Völkerballspiel zu iniitieren. Und danach wird richtig gezockt: Es funktioniert! Ich fühle mich überglücklich und könnte vor Freude weinen, aber dafür ist jetzt keine Zeit…